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Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme, ETH Zürich
 
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Grundlagen für eine Strassenverkehrssicherheitspolitik des Bundes

Teil Infrastruktur und Betrieb

Auftraggeber

ASTRA-Forschungsauftrag 2001/060

Autoren

H.P. Lindenmann
P. Spacek
M. Doerfel

Bezugsquelle

VSS-Sekretariat, Seefeldstr. 9, 8008 Zürich; Tel.: 044 / 269 40 20
Bericht Nr. 1023

Zusammenfassung

Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat die Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) mit der Erarbeitung von Grundlagen einer künftigen Strassenverkehrssicherheitspolitik des Bundes (VESIPO) beauftragt. Zur Aufbereitung verschiedener Basisgrundlagen hat die bfu bestimmte, klar abgegrenzte Teilaufträge extern vergeben. Das Institut für Verkehrsplanung, Transporttechnik, Strassen- und Eisenbahnbau (IVT) der ETH Zürich wurde mit der Bearbeitung des Teilauftrages "Beurteilung betrieblicher und infrastruktureller Massnahmen" beauftragt.

Ziel des Auftrages war, betriebliche und infrastrukturelle Massnahmen zur Bekämpfung der Schwerpunkte im Unfallgeschehen und örtlicher Unfallschwerpunkte zu eruieren, die eine Senkung der Zahl der Verkehrsunfälle und eine Minimierung der Unfallfolgen erzielen. Dabei sollte der Beitrag der einzelnen Massnahmen bezüglich Kosten und allfälliger Sicherheitswirkung allein wie auch die allfällige Kombination einzelner Massnahmen am Gesamtpaket ermittelt werden.

Dabei ging es um die Beurteilung der Wirkungsweisen infrastruktureller und betrieblicher Massnahmen zur weiteren Erhöhung der Verkehrssicherheit ("Vision Zero") sowie die Formulierung und Evaluation neuer, zusätzlicher Massnahmen im heutigen und aber auch im zukünftigen Verkehrssystem. Der Blick nach vorn, unter Berücksichtigung der Entwicklungen, ist von besonderer Bedeutung, weil neue Massnahmen meistens sowohl eine gewisse Vorbereitungs- als auch Einführungszeit benötigen bis sie ihre volle Wirksamkeit erreichen.

Als wichtigstes Ergebnis aus der Bearbeitung der Fragestellung resultiert die Erkenntnis, dass ein immenses Potential zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Bereich Infrastruktur und Betrieb vorhanden ist. Ein neues Potential wird sich in der Zukunft namentlich durch Massnahmen der Verkehrsbeeinflussung im Betrieb der Verkehrsanlagen eröffnen.

Die vorliegende Arbeit gibt eine aktuelle Übersicht über den Wissensstand der Forschung und der Expertenkenntnisse im Bereich der Wirkung infrastruktureller und betrieblicher Massnahmen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit und zeigt konkrete Möglichkeiten zur kurzfristigen sowie noch zu vertiefende Ansätze zur mittel- und längerfristigen Erhöhung der Verkehrssicherheit mit Zielrichtung "Vision Zero" auf.

Die wichtigsten organisatorischen und technischen Massnahmen im Bereich Infrastruktur und Betrieb von Verkehrsanlagen, die zur Erhöhung der Verkehrssicherheit nötig sind, wurden im Rahmen des vorliegenden Auftrages zusammengetragen, analysiert und konkretisiert resp. entwickelt.
Für eine systematische und übersichtliche Vorgehensweise wurden sechs Bereiche ausgeschieden, wovon die ersten vier konkrete strukturelle und betriebliche Mass-nahmen enthalten, die rasch umgesetzt werden können. Die beiden weiteren Bereiche umfassen Massnahmen, die erst näher studiert, erforscht und dann konkretisiert werden können. Vor allem der sechste Bereich enthält einige, auf den ersten Blick futuristisch anmutende Vorschläge, die aber bereits in Umrissen bekannt sind und diskutiert werden. Diese Bereiche umfassen eine Sammlung von fast 100 konkreten Massnahmen, die im Bericht zwar kurz, dafür konkret beschrieben werden.

Weiteres Hauptresultat des Auftrages bildet eine Zusammenstellung einerseits der Wirkungsweise der Einzelmassnahmen (anhand der Kriterien möglicher Einführungszeitpunkt der Massnahme, zu erwartender Eintritt der Wirkung der Massnahme, Nachhaltigkeit der Wirkung der Massnahme, Wirkungspotential und Wirkungsweise) und andererseits des Aufwandes für die Einführung / Durchführung der organisatorischen und technischen Massnahmen in den Verwaltungen der Kantone, Städte und Gemeinden pro Jahr sowie bei einzelnen Massnahmen grobe Schätzungen der Bau- resp. Realisierungskosten, wiederum pro Jahr.

So sind zur Verfolgung der "Vision Zero" grosse finanzielle Aufwendungen erforderlich: ca. 550 Millionen Franken pro Jahr, mit einer Starttranche von ca. 750 Millionen Franken. Pro Verwaltung (Behörde) ist im Durchschnitt pro Jahr zur Einführung / Umsetzung der Massnahmen etwa mit 1,5 Millionen Fr. Sachkosten und ca. zusätzlichen Lohnkosten einer halben Million (4 Mitarbeiter) zu rechnen.

Soll die "Vision Zero" nicht Vision bleiben, ist ein gewaltiger Schub in den Anstrengungen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit nötig. Ein solcher Schub ist aber nur realisierbar durch eine rasche, systematische und konsequente Umsetzung und Durchführung eines umfassenden Paketes von Massnahmen. Im Rahmen des vorliegenden Auftrages wurden nebst der umfassenden Übersicht auch die bedeutendsten, unmittelbar einführbaren und damit wirksam werdenden Massnahmen im Bereich Infrastruktur und Betrieb ausgewiesen, deren rasche Realisierung und Umsetzung den angestrebten Schub bewirken dürften. Das Erreichen einer hohen Wirksamkeit vieler wichtiger Einzelmassnahmen ist an eine verbindlich vorgeschriebene Durchführung (Zwang) der Massnahmen geknüpft. Die Verbindlichkeiten sollen auf der einen Seite durch entsprechende Verordnungen und Weisungen des Bundes geregelt werden, andererseits sollen auch die dazu nötigen finanziellen Mittel zumindest zum grösseren Teil durch den Bund zur Verfügung gestellt werden.

 

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