Infrastructure, Accessibility and Spatial Planning

Projektpartner

Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung im Netzwerk Stadt und Landschaft/ ETH Zürich

Bearbeiter am IVT

Michaela Bürgle
Michael Löchl
Prof. K.W. Axhausen

Auftraggeber

ETH

Laufzeit

01/2004 bis 12/2006

Kurzfassung

Die Verkehrssysteme (öffentlicher Verkehr, Strassen- und Luftverkehr) sind die Lebensadern urbaner Kulturräume. Die Wechselwirkungen zwischen den Verkehrssystemen, den sich verändernden Erreichbarkeiten und der Landnutzung sind zentral für die dynamischen Veränderungen im Raum und damit für die Raumplanung. In der Schweiz gibt es derzeit kein integratives Modell, das die Interaktion zwischen der Landnutzung und den Verkehrssystemen in klein- und grossräumigen Masstab modelliert.
Ziel des Projektes war es, ein integriertes Flächennutzungsmodell unter Berücksichtigung der Landnutzungsveränderungen und der Verkehrsinfrastruktur für den Grossraum Zürich zu implementieren. Das System soll dazu dienen, die Auswirkungen grösserer Infrastrukturprojekte auf die Landnutzung quantitativ zu prognostizieren.
Zur Anwendung kam das an der University of Washington in Seattle entwickelte Flächennutzungsmodell UrbanSim. Es wurde aus mehreren Gründen ausgewählt: Der Funktionsumfang und die Detailschärfe des Modells aber auch seine Implementierung können als fortschrittlich betrachtet werden. Ausserdem gibt es bereits eine ganze Anzahl von Anwendungsfälle weltweit sowie eine ausführliche Dokumentation, die auch online verfügbar ist. Ferner ist UrbanSim kein kommerzielles Produkt und somit frei und kostenlos verfügbar.
Der Grossraum Zürich ist ein in grossen Teilen städtischer, stark vernetzter Lebensraum mit derzeit rund 550.000 Haushalten und ca. 560.000 Arbeitsplätzen. UrbanSim wurde an die speziellen Gegebenheiten des Grossraums Zürich angepasst und mit dem Verkehrsmodell des Kantons Zürich gekoppelt. Im Rahmen des Projektes wurden alle für die Anwendung im Grossraum Zürich notwendigen Datengrundlagen geschaffen, gesammelt und aufbereitet. Dazu gehören flächendeckende, hektarscharfe Daten beispielsweise zu Bevölkerung, Arbeitsplätzen und Gebäudeflächen genauso wie die Parameterschätzungen für die Entscheidungsmodelle.
Erste Simulationsdurchläufe wurden absolviert, jedoch müssen weitergehende Validierungs- und Kalibrierungsarbeiten durchgeführt werden, bevor die Simulation als Werkzeug in der Planungspraxis eingesetzt werden kann. Trotzdem können auf der im Projekt geschaffenen Grundlage in zukünftigen Projekten vielfältige Analysen sowie Wirkungsabschätzungen im Rahmen von Alternativenvergleichen vorgenommen werden, beispielsweise zur Wirkung neuer, aus- oder rückgebauter Strassen auf die Siedlungsentwicklung. Auch Tests der Auswirkungen von Szenarien wie der verstärkten oder restriktiven Neuausweisung von Bauland oder die Wirkung einer Politik der Nachverdichtung auf die Standortentscheidungen von Haushalten und Unternehmen sind möglich.

Das Projekt war eingebunden in das im Frühjahr 2007 abgeschlossene Polyprojekt "Zukunft urbaner Kulturlandschaften" des Netzwerkes Stadt und Landschaft an der ETH Zürich.

Abschliessende Zusammenfassung des Projektes:

Arbeitsberichte und sonstige Veröffentlichungen: